In eine cirka 400 m² große Halle wird eine 100m² große, vermeintliche Ruine eines Einfamilienhauses installiert. Sie fungiert als Display für junge Modedesigner aus Österreich, wirkt aber dabei wie aus ihrem ursprünglichen Kontext einer Landparzelle enthoben und zur musealen Betrachtung isoliert in eine Halle überstellt. Die Intervention stellt einen nüchternen, ironisierenden Blick auf den Status Quo des derzeitigen gesellschaftlichen Habitus dar und legt gleichzeitig seine Konstruktion offen. Der vermeintlichen Sicherheit eines Festhaltens an etablierte Systeme, wird ihre Vergänglichkeit entgegengestellt. Die Vorführung einer scheinbaren Individualität, die in Wirklichkeit nur gutbürgerlichen Konservatismus darstellt, wird durch übriggebliebene Fragmente eines Fertighauses symbolträchtig inszeniert.
 

 

In dem Konzept wird der Anspruch verfolgt, eine Shop-Architektur zu erzeugen, die nicht nur die bloße Präsentation der Waren bestmöglich gewährleistet, sondern darüber hinaus ein klares, künstlerisches Statement formuliert. Die Shop-Gestaltung kann als in sich geschlossene Installation gesehen werden, welche die präsentierten Objekte konzeptuell unterfüttert und einen gemeinsamen ideologischen Rahmen gibt.

Mit der Inszenierung der Fragmente eines Fertighauses, werden die überholten Vorstellungen und Werte buchstäblich aufgebrochen und dekonstruiert. Der konformistische Stillstand und gleichzeitige Verfall wird versinnbildlicht und in einer Ruine bestmöglich dargestellt. Die Ruine versteht sich als Relikt, etwas Vergangenes, das überwunden ist und als kollektive Erinnerung nur noch romantisierend verklärt wird. Sie stellt dadurch die Ideale Präsentationsfläche dar, um neue progressive Ideen zu zeigen. Sie fungiert als Plattform, als Möglichkeit und Material für eine kontemporäre Auseinandersetzung und Benutzbarkeit.

 

 

Das Ordinary House fungierte als tempörarer Pop-Up-Store im Designer Outlet Parndorf für den Verkauf von Entwürfen junger, österreichischer Modedesigner und wurde in Zusammenarbeit mit der brand unit OG durchgeführt - Unterstützung erfolgte durch das bmukk und departure Wien.